Danksagung
Der Verlag Annecto Publishing engagiert sich für die Übersetzung und Herausgabe der ungarischen Literatur in Dichtung und Prosa. Vorliegender Band, die deutsche Übersetzung und Auflage der Gedichte von Szabolcs Sajgó Es ist erst Freitag Abend hätte ohne die hilfreiche und hingebungsvolle Arbeit mehrerer Mitwirker nicht zu Stande kommen können. Vor allem spreche ich meine Verehrung und Dank für die Dozentin PhD Klára Tóthné Borbély aus, die die monumentale Arbeit der Übersetzung kunstgemäß vollgebracht hat, sowie für den Vervasser, der nach der Übersetzung ins Englische auch der Übersetzung ins Deutsche zugestimmt hat. Weiterhin spreche ich meine Anerkennung und Dank für Alle aus, die zur sprachlichen Betreuung der Texte des Buches in irgendwelcher Form beigetragen haben: für Zoltán Hidas, dr. Ilona Sajgóné Jankovich, Edit und Roland Wagner, für die Jesuiten Pater Felix Körner, Ulrich Rhode und Toni Witwer SJ, den österreichischen Lektor Florian Braitenthaller und auch Ildikó Tóthné Sebestyén für den Erstdruck der ins Deutsche übersetzten Gedichte. Letztlich gebührt Dank für Gábor Hajdú für den Einbandentwurf und Typografie sowie für die technische Bearbeitung der Lichtbilder des Autors.
Valeria Futo
Annecto Publishing
wie
damit ihr froh seid
möcht’ ich was Schönes schreiben
auf des Papieres weißer Stille
marschieren da
gewetzte Ketten
damit ihr froh seid
möcht‘ ich was Schönes sagen
da gellern die Worte
sie fallen
in Krampfwildnisse
damit ihr froh seid
möchte ich streicheln
aus meiner Handwärme ragen noch
die Lanzen
die Lanzen hervor
damit ihr froh seid
damit wir froh sind
wie
flehen
sind wir Flüsse
auf meerlosem Planeten
Wasserfälle am Weltrand
platschlos fallend ins Nichts
und freie Winde
in Räume gesperrt
Gott erbarme dich unser
sind wir flammender Ofen
auf kahlem Gipfel
und schmetternder Vogel
am luftlosen Himmel
hören wir einsam
des Nachbartischs Lachen
Gott erbarme dich unser
hören wir aus schnurrend nähernden Schritten
das Messer heraus
und aus den Lächeln
das Zähneknirschen
zucken wir
jede Stimme hörend zusammen
Gott erbarme dich unser
schauen wir Herde
nur von Straßen an
und stolpern
in ausflackerndem Licht der Heime
bestaunen fremde Sterne
leidvoll
Gott erbarme dich unser
sind wir wie Wölfin
wenn sie ihren Sprössling getötet findet
wie Vogel
wenn der Baum mit seinem Neste stürzt
oder wie Fische
Beilager haltend in toten Meeren
Gott erbarme dich unser
beneiden wir Bäume
die Wurzel schlugen
die blühenden Blumen
im flüchtigen Sonnenstrahl
oder der Ziehvögel
Ziehen übers Meer
Gott erbarme dich unser
hängt man uns als Van Goghs Bilder
in Blindenheimen an die Wand
und symphoniert aus uns Beethoven
für die Tauben
sind wir in leerer Kirche
die Predigt
Gott erbarme dich unser
dass wir kein Friede
der Vulkane werden
oder wie Freudenmädchen
Freude
und wie der Verhörkammern
Schweigen
Gott erbarme dich unser
heut’ wieder
Welt der beraubter
stummen Hauser
gebrochner
blinder Fenster
verirrten Gartenpfades
eure Einsamkeit zu teilen
heut’ wieder
bin ich hier
man bettelt um dein Kommen
zur Erinnerung an Matyó János aus Bernecebarát
etwa täglich fünfmal hat er sich ernährt
meistens mit Antidolor
und der Einsamkeit
abwechselnd
er war niemand
kommst du morgen an?
wie liegen die Toten herum!
der Wind zischt an den Fensterschlitzen
hörst du?
wortlos kam gestern rein
die Stille
so schied auch
dein Bote weg
vielleicht unter den Lebendigen
geht er jetzt
in Täler füllte er hier
die Hügel
in der Ecke lauert seine Spur kalt geworden
siehst du?
dort blutet eine Hand an morscher Sargwand durch!
schau
vielleicht greift nach dir
die Blume dort
sclerosis multiplex
in meinen Augen
bettelt sie um dein Kommen
auf seinem Grab
das Klopfen stirbt ins Licht hinein
wir sind herüber
mit seinem weißen Stock klopfte der Blinde schwankend weg
die Stimmen pochten
schon in mir
weiter
ich sehe
höre
spreche
gehe
bin auch kein Idiot
ich
ja ich
warum grad nicht ich
ich könnte ruhig er sein
trotzdem ward ich
mit Tablette nicht überholt
nich weggeschabt
nicht erwürgt von der Nabelschnur
weder rachitisch noch pockennarbig
die Sabin-Tropfen bekam ich rechtzeitig
ich bin da
grad’ da
und so
und jetzt
grad’ so
und grad jetzt
und gerade hier
bin ich
das Leben schlug Zelt in mir eine Weile
dass manche Blume blühe auf
in einem solchen Leben
die Blumen des einen Lebens
es ist wie eine Art Rollenverteilung
wie viele schrieben schon darüber
wir spielen in einem Stück
gemeinsam in dem einen
spielen wir
und ich bin dein Sehen
und du bist meine Blindheit
wir alle füreinander
die Schwächen und die Kraft
die Stimmen klingen langsam weg
es kommen leise neue
wo treibt wohl mein anderes ich mit dem schwankenden Blinden
haltend den Stock weiß ich es nicht
doch jenes Pochen widerschallt in uns allen
das begreife ich
die schmerzenden Augen öffnen sich mir mit dem Blinden ich höre ich spreche
so viele in mir
ich hüte den Schatz und leb’ihn solange blüht das Vertrauen
das Klopfen stirbt einmal ganz in das Licht hinein
auch heute irgendwo
eine Tür steht irgendwo offen
die Sonne scheint irgendwo rein
heut’ find’ ich dich irgendwie nicht
irgendwie versagte mir die Stimme
ich sah ein Haus stehn ohne Klinke
ich setzte mich an ausgeglühten Herd
ich lauschte stummem gesichtslosem Schweigen
mein Herz blieb dabei allmählich starr
weil etwas zur Seite rutschte
die Stimme einem lauter wurde
irgendein Weinen ist zu hören
weil ich für jemand kein Wort einlegte
eine Tür steht auch heut’ irgendwo offen
ich weiß die Sonne ist auch heute rund
Felsengrabei
aus deinem Herzen werden kahl die Bäume
die Sträucher
aus dir rieselt der Schnee
deine Wurzeln
starren in gefrornes Licht hinein
dort ganz drinnen
die Nacht erstreckt sich
du bist Mensch
auch wenn es weh tut
die große Welt ist eins mit dir
du weißt
wie auch du eins bist
mit verstümmeltem Himmel
mit vielen
bist immer eins
so findest du es
zu deinem Andenken
auf dem Felsengrabei
sitzt Gott
geduldig
zieh dich aus
wasche dich
mit müden Sorgen deinen
bei Abenddämmerlicht
und wenn die Sterne sich in Wolken decken
straff dich im Land der Verheißung deiner Seele
mit dem Pflug
miss den Raum auf
in dir
antworte leise
der Stille
und sanft verbinde deine blutenden Glieder
aus deinem Phantasiehimmel wenn sie gerissen
begrabe zu den andern
beerdig alle
deine Kummer
und tau auf die Grabhügel auflösende Stille
beim Morgenlicht
wenn die Feldblumen blühn
öffne die Tür deines Heimes
mach heimlosen Winden
das Fenster auf
und wenn die Saat schon reift in deinem Garten
geh umher
und reiße sämtliche Trennwände ab
grab tiefer in dir
Sehnsucht sengt die Erde
fülle voll den Eimer
deines kühlen Brunnens
lass den wandernden Durst
sein Antlitz baden
geh in die lechzende Wildnis
bezähmen
gefesselte Bäume
und fass in deine rauhen warmen Hände
all ihre Knorren
lass mit ihnen am Gesicht sich glätten
deine Falten
kehr ein
ins Heim der Schwerenot
schrei an den fiebrigen Betten
klammre in die Zukunft mit auflebender
Hoffnung
und rage als Kreuz empor
über die Verwüstung
schlängle dich wie der mühelose Weg
verbinde
der Einsamkeit verwaiste Nester
und wenn ein blinder Bettler auf deine Schulter sinkt
streck dich unter ihn
geduldig aus
erwartend den von Nazareth
Segen
ich hungerte nach menschlicher Gemeinschaft
und ihr teiltet mit mir das Brot von eurer Zeit
ich durstete nach verständnisvollen Worten und Ohren
und ihr gabt mir aus dem Wein eurer Achtung
ich fror in der gesichtslosen stumpfen Einsamkeit
und ihr zogt mich ins Gewand goldener menschlicher Beziehungen an
auf staubigen Wegen meiner Vergangenheit torkelte ich einsam und kraftlos
und ihr kamt mir auf grünen Pfaden des Lebens entgegen
dass ich in dieser sich ändernden Welt wieder zuhause bin
ich war krank weil das Grab meine Gefährten das Leben die Meinen verschlang
und ihr besuchtet mich im modrigen matten Krankenzimmer
ins Verlies meiner vagen Erinnerungen schließen mich meine zitternden Beine
mein spöttisches Alter
und ihr öffnetet mir die Tür meines Kerkers
kommt oh kommt ihr Gewählte Gottes
denn der Vater wird nun in seinem Land euch segnen
gesegneter Umstand
Lichte baden mal die Nächte
die Tageszeit in Dunkel
und eine Hand gerät
mal in die andere
sagst du für dich
die Tafeln werden abgewischt mal
und einmal löschen alle Lichter aus
in mir
in dir
einer von uns glimmt aus dem andern immer
früher aus
auch früher wird geboren
immer
und weiter kreist die Erde
im Weltraum
der wächst und der sich weitet
außen
innen
und immer schwerer wird
wie bei den schwangeren Frauen
der Bauch
Anarchie
zu einem Graffiti
Anarchie
kein Chaos
sondern Ordnung ohne Herrschaft
lese ich
das trifft mich
wie ich vom Norden in der Stadt ankomme
unter der Arpadbrückenrampe in Buda
wo ich Melonenschale
am Kai herunterrinne
im wogenden Verkehr
jawohl
das trifft mich
in der Stadt
wo jedoch keine große
Ordnung ist
umso mehr Herrschaft
es scharren
Kleine und Große
unter der einzigen
blau gepolsterten Glocke
es scharren nur
bewusstlos
auf den Hügeln
einander tretend
um Glaskugeln
unermüdlich
postmoderne Höhlenmenschen der Jahrtausendwende
Mieter nur für ein Menschenalter
sind wir alle
hier unten
in einer Handvoll pulsierenden Staubs
auf Knirpsträumen Gestreuordnung
wer weiß wie viele
strecken sich im Licht hervor
siechen dahin betteln
auf Wunder warten
endlich soll geschehen warum man da ist
das köstliche Mahl
wenn die verletzte
die genesene Zeit
sich endlich zu Tisch setzt
die Geschichte
Herrschaft ohne Ordnung
wenn ich sie lesen kann
nur so für mich
vom Ende her zurück
Chaos
keine Anarchie
jawohl
das ist was mich trifft in der Stadt
vielleicht heute
es schwenkt unbemerkbar
umarmt dich
unter dem vielen Lärm
ein seltenes Wort
vielleicht legt sich heute das Keuchen der Bäume
wie viele Tode
wie viele Tode fallen
auf die Erde
je Quadratcentimeter
erwähnt nur die verlöschten Leben
in den pausenlosen Kriegen
weggefegte Heime
oder denk an die Kriminalstatistik
und blättre jetzt nicht um
dass es langweilig ist
du lebst
sie erwarteten jenen Tod auch nicht
schau besser umher
in deinem Schlafrock und Pantoffeln
sitzen sie vor deinem Fernseher auch
und gehen sonntagsnachmittags auch mit spazieren
die Toten
denn das Messer die Kugel
trafen auch dich in ihnen
das Haus brach auch auf dich herein
zu deinem Grabe schlepptest du dich auch
hineingetötet zu werden
sie warten auf dich
sie möchten tun
was sie nicht mehr konnten
im reißenden Geschick nur den Schrei ausstoßen
wie wird es Mutter
mein Kind
wer repariert den Stall
wer schneidet Brot wenn es
noch welches gibt
ob du gezählt hast so für dich selbst den Tod
je Quadratcentimeter
Geburt
auf welch Beilager erwacht
wen wilde Weihenwehe
aus seinem gürtelhohen Himmel
heulend drücken zum Boden
die Blutsteuer von neun Monaten
muss er auf einmal büßen
den Mutterleib zerreißend
überlaufend vergießen
aus der weichen Wachskehle
ein Menschenalter zum Ball
bei Lebensbündnisses Bund
schreiet welch eine Qual
vor Tagesanbruch
wir sind
kristallisierende Punkte
für ein Unendliches
noch lebende
Gräber
wir gehen herum
Särge
nicht mal geborener Welten
verlumpte Reiche
schweifenden Vertrauens
vor dem Tagesanbruch
winselnder Abrechnung
aus dem Focus spannender Bögen
wie viele Sehnsüchte empfangbereit auflebend
beschritten
die schlängelnden geheimen Wege des Heiligtums
deiner Mutter
springend von schlummernden Schwestern
in reifer Schönheit
auf hochgeschlagenen Wärmewellen
warteten aufgeregt
im nestwarmen Raum darauf
dass sich die Tür des Lebens
in weiter Runde öffnet
dass von den Hügeln jenseits
des Waldes her
reinspringt irgendwoher
das heiße harte Gespann
an Spitze ausströmender Heeren
siegreich
bis zum rotleuchtenden Apfelherz
ins Kernhaus eindringt und dort ruhig wird
verführend mit schlüpfriger Zukunft
die Schlange
des steifen zuckenden Lebensbaumes
wie viel Sensucht war umsonst
bereit
und wie viel wurde weggewischt
ins schlammige Grab
von blutiger Flut
und wie viele heimische Lichter
vollendeter Arbeit müde Freude
Abende einsam rausgejagt
Abenteuerphantasie
und kaltes Bett
und schweifender Gedanke
und Aufbrunst des Herzens wie viel
entspannen sich
in deines Vaters Werkstätten geheimen
die Lager füllend
zu Millionen unruhigen Winmmelns
bis zum Anschwellen
um die Kerkerwände
auf blutreichen Wegen
zu durchstoßen
und wie viele flossen hin
in Nächten wirrer Träume
im Feuer von Tagen voller Lufspielzauber
oder blieben hängen
in Zweierwildnis auf Hügeln
sind gefroren
sie wurden der Wärme tiefroter Höhlen
hinausgedrängt
und waren kraftlos um über Dämme
hinüberzugehen
und sind beim Wettlauf zurückgeblieben
wenn die erhitzte gespannte Kanonenmündung
sie zum Kampffeld führte
und wie viel siegreiche Unruhe schlängelte sich
umsonst
weil sie die imaginäre bezaubernde Traumfrau
ihren Schoß anbietend
nirgendwie erwartete
sie war im Vorbereiten
erst im Kerkerdunkeln
oder verblühte schon
sie war im Sterben
wie viel Sehnsucht jagte einander so lange
umsonst
bis endlich im rastlosen Focus zwei spannender Bögen
begannst auf unsichere Flugbahn zu keimen
du
Regenbogentraum matschiger Himmel
irdisches Gesicht
da liegengelassen
Begegnung zwei Welten
für eine Weile
hiergeblieben
Gefangener
alterlos
wie das Dasein
bin ich wie Weltraum
ohne Grenzen
geboren wird aus mir
die Zeit bin ich
ich leite Licht
in mir verstirbt die Sonne
leuchtend verbleichend alle Gesichter
gehören mir
Traum ist mein Berühren
was Sehnsucht ist
ist alles mein Entbehren
mich erwartet alles
trotzdem bin ich allein
die Stimme findet in mir heim
ich hör’sie taub
suchend unruhig wachsen
Worte auf
und ich bin
stumm aller Worte Elter
nach mir fliegen alle Lieder Musik Gesang
mir laufen Bleistift Pinsel Tänze nach
mich hofft der Bildhauer zu schnitzen
mich der ich lautlos wortlos gestaltlos bin
durch mich strömt
die Phantasie
aus mir sprießen die Blumen
Material lebendig oder geistig
bleibt ohne mich am Netz des Nichtseins
hängen
Mutter aller Schlüchte bin ich
und doch eine Brücke
hungrig bin ich satt
mich erwärmt keine Hitze
und schwitze
in der Kühle des Nichts
ich schreit’ ohne zu orten
ich bin alle Wege
heimloses Heim
überall
ankommen möchte
ich bin das Ziel
Hoffnungen Abschied
Augenblick vergehend und ewig
ich
der für immer als nichts
und alles
verbleibt
Tongefäss
als ich geboren
da hat ’s begonnen
noch früher
im Zelt gespalteter Sterne ward ich wach
Bruchsteine rundherum
Erdteile begannen in mir zu reißen
in meinem Herzen fraßen sich
hungrige Tiere
herumjagende Kugeln bombten
meine Träume
Verderben macht sich aus mir auf den Weg
tagtäglich
lass’ ich es nicht
werd’ ich zerstört
ich bin frei
Licht wie soll ich dich
auch für meins erklären
wie soll ich dich hüten
und immer blutiger
stolpernde stürzend
wie soll ich nicht zu dir stehn
ich bin dein Gefangener
es verbleibt ohne dich
nur die sinnlose Wunde
und ich möchte den Meinen ja den Tisch decken
aufs Brautbett reines Laken
bei Gräbern möcht’ ich weinen
mit Elektrobahn unter Kindern spielen
meinen Garten noch hacken
welch ein Licht bist du
um all das bewegungslos zu dulden
lange hab’ ich auf dich gewartet
oft hab’ ich geglaubt
jetzt bist du es
ich hab’ mich schon ergeben
ich tue meine Arbeit
ich weiß du bist hier
irgendwo
an meiner Seele lebt die Stille
das Dunkel
halt ihre Leine dass sie mich nicht fressen
denn du bist irgendwo hier
alle Kreuze bluten
ich weiß
dass ich
als Häftling deiner rührenlosen Regungen
da bin
aber das gibt es heute
es ist nicht morgen
und gestern
sondern Niederlage
oder das Leben
das Leben
auch gebrochen
lass mich nur nicht fallen
brüchiges Gefäß bin ich
p>
winzige rissige Linderung
der Wind weint heute wieder
der Regen jagt ihn hin
die Nachricht an der Schulter
lässt keine Ruh’ für ihn
die Erbarmung nicht quellt
träge Blätter Staub
überall gedeiht
in seinem Herz verstampft
den Regenbogentraum
die Menge waisen Mists
mitleidsvoll nickend regt sich die Wildnis
den Blick zum Himmel hin
zur Erde hin gerichtet
Gnad‘ und Erbarmen singt
an ihrem grünen Herz
an friedlichen kleinen Vogelnestern
zerrt die unersättliche Qual
wo steckte in diesem Dreck
von wem gehemmt
wenigstens eine winzige rissige Linderung
warum kommt sie nicht
es trocknet zuweilen auf
manchmal begrabt dich
eines Worts Lawine
und dich stoßen die Sonnenstrahlen durch
im Schoße schwüler Lächeln
bald ertrinkend
verblutest in dem Abend
schlapprig wie du bist
wenn am Fuße müder Kruzifixe
die Gleichgültigkeit blühet
und stirbst manch liebes Mal
dann regst du dich
wie wenn trauerndes Heer
von Bahre begibt sich neu das Leben
es lebt auch der Wind auf
reißt deine Schleier
denn manchmal stirbst du
und auferstehst auch manchmal
denn zuweilen verwelken
die Schellen
zuweilen trocknen auf
alle Kummer
die Jahre messen
kaum stand ich noch auf meinen Beinen
kaum dass ich stand
seh’ meine Burg ist Grabhügel
seh’ meinen Sarg
ich schau’ auf die Flamme wie sie sich löscht
schaue die Asche
ich fühle den Traum wie er schwindet
fühle sein Ende
kaum lebte auf in mir das Wort
kaum dass es lebte
hör’ ich die Stimme mir verstummen
ich höre Stille
es fallen Glasur und Zierden
es fallen Sterne
es vergehn Fieber und Lichter
vergehn die Tage
kaum noch diesseits der Lethe
kaum dass noch diesseits
unterwirtft sich mutlos das Leben
mutlos alles
tief unten häuft sich ungemessen
häuft sich das Gift
die Jahre messen ungebeten
in uns des Blut
wenn die Äpfel
wie denn
mit Arznei
mit Gas
mit Seil
oder ins Tal von der Brücke
sie lügen alle
es rattern die Räder
hinscheiden leise
beim Morgenlicht im Herbst
wenn auch die Äpfel fallen
von sich selbst
in offenen Schoß von einem
bevor noch die Würmer satt werden
lass reifen
unsere Schmerzen
bring leise deinen Tisch in Ordnung
auf unsere Mappe
bindet ein anderer Masche
irgendeinmal
ganz frei
Tagesanbruch im Winter
in Weiße tauchen sich
die Stimmen
die Landschaft
streckt sich weiß dahin
mit Kristallheeren bist du nachts gekommen
mit allen Leidenschaften hast gelitten
zum Tagesanbruch von unsren Höllen wurdest freigesprochen
wir alle wurden
allmählich freigesprochen
auf Schellen der Erinnerungen
blühte die Eisblume auf
auch das bist du
jetzt fällt das Licht des Wintertagesanbruchs
noch flammend
auf überproduzierte Qual
und Grauen
ich weiß
wenn du endgültig da bleibst
wird es weder Winter
noch Sommer
mehr sein
auch eine Tatsache
I.
das Licht versaß
im Schoß der Welt
die ein Gewand trug
aus Staub
und Schmerz
und sieh welch Wunder
es fand sich Zeit
für die Stimmung des Sonntagsnachmittags
vielleicht
als es des Sinnes Zwielicht langsam
vergaß
und die ausgepeitschten Sprachen auch
veruntreute Vergangenheiten
die Farben an das Kreuz geschlagen
dann auch die Herkunft
vielleicht vergessend alle
vielleicht
wie es auch noch sein mag
bloß wollte es das Kind
vor seinem Hungertod
umarmen
segnen
und die vom Schlag gelähmte Alte
die lag vier Tage lang
in ihrem Unflat
unbeachtet
die Seite fraßen ihr nur manch Katzen
hungrig an
es war Winter
und der Gestank
erreichte langsam nur
die guten Nachbarn
es kann auch sein
das es nur einfach
das bunte Leben mag
über alles
die braunen Äste in den Herbsten
die Hoffnung
die sinkt in Finsternis der Winternächte
die Stille
an Augen des gefrornen Spatzen
oder den Duft
der aufgepflügten Schollen
im Schoß der summenden linden Wiesen
die Perlen des Morgentaus
den dicken Wanst der Julischmetterlinge
ihre flatternden Wege
kurzum mag sein
das alles
die Tatsache ist bloß
dass irgendwo
im Erdengrund
ein kleines totes Fältchen
begann leise zu schimmern
als Abendstern
dem gierig zustürmenden
Würmerheer
auch eine Tatsache
wer weiß es wie
ein Lächeln spross
gehörig jeglichem Fest
an den halbidiotisch geprügelten Gesichtern
und an den auch blutend gleichmütigen
Wänden
der Schlachthöfe
als das Licht eine Weile herumsaß
im Schoß der Welt die
ein Gewand trug
aus Staub und Schmerz
in der Stimmung des Sonntagnachmittags
II.
lächeln
sanft gebettet in Stille
dein Leben
Saite an der Harfe
dem Tauben Zeichensprache
das bist du mir
wie auf Träumen des Morgenduftes
in Vogelkehlen
das Licht aufhorcht
und sich begibt
so gehst du täglich deinen Weg
zu mir
kommst an bei mir
bei deiner Ankunft beruhigt sich
die Nacht
über den nicht mehr wachwerdenden
und den verschwitzten Kains
die noch leben
vielleicht weil dir die Fastensblume klein
Geheimnis ist
und auch die tiefwerdenden Falten
an meinem Gesicht
du nistest dich mir in die Augen ein
in die Ohren
inmitten dieser lodernden Käfige
und sieh
unsagbare Flut der Strahlen
Engel kreißen
blutig darin
an ihren aufgeritzten Lippen
fröstelnde Melodien
und Träume sitzen auf den Bäumen
und das unerzählbare Gute
bestrahlt
den namenlosen
den gesichtslosen
die billionenfachen Toten Meere
tagtäglich
tagtäglich tötest du
den Traum
zwischen
sieben Uhr früh und zehn Uhr Abend
wie wird es wenn du ihn
mal nicht mehr finden kannst
denn er ward deiner satt
und zog zu einem andern
<
Abendstimmen am Seeufer
I.
manche Lichtbrocken noch
auf dem Wasserspiegel
dem Mist am Ufer
jene Welt
zerrinnt allmählich in der Ferne
mit trockenen Füßen
erreichst du sie nie
aufs Ufer
schau mal
lauert ein Hydroplan
irgendwo flügelt
ein blauer Himmel
irgendwoher sind zu überschauen
unsere Orte
II.
ich sitze am Ufer
aus dem Heute gerissen
Segelbahrtücher flattern
welch Welten
öffnen schließen die Schöße
um uns
es vergilbt
gelb kommen uns entgegen
die Träume
es gießen die Tränen
der Sonne
unter faltigem zahnlosem Himmel
streichst du herum
auf unwegsamen Wegen
der grosse Strom
es ruhten die Feder die Hand
Leere schrieb ihre Wochentage
der große Strom trieb schleppend
eine lecke Barke
in schmutzigen Wellen spielte der Wind
ich fühlte Ufer
das Wasser griff mir in die Fersen rein
Qual schnitzte mir an meinen Augen Star
ich sah aufdämmern aus der Tiefe
Gräber unbezeichnet
endlose ziehende Menschenmenge
schon gar nicht geborne Throne
es wälzten sich Statuen Städte
Steintafeln Kodexe
Melodien äthrische irdische
in Wiegen wogen sich Särge
es wog sich der große Strom
kreißender Mutterleib
ewige Krypta
sein Brausen ist ein Marsch und Wiegenlied
in Ohren aller einmal Requiem
es brauste der große Strom
ein Lichtstrahl kreischte mal auf seinen Wellen
auf Gegenständen treibend in der Tiefe
gebrochnem Mast zerbrochnen Rudern
Leere schrieb ihre Wochentage
neue Welt
Hilfe
der Mond ward gestohlen
aufgeschnitten
gebraten
kannst davon nehmen
in Hundertgrammpäckchen
steht draufgeschrieben
zu einem essen
nur eine Dose
zu empfehlen
bevor ich weggehe
bring leise
deinen Stuhl
ich möcht‘ mich noch beugen
auf deinen Schoß
bevor ich weggehe
sprich nicht
vom welken Laub
erzähl
vom blühenden Apfelbaum
bevor ich weggehe
horche
der Morgen dämmert
gib auf den Tag
nichts der schwindet
bevor ich weggehe
vielleicht
du brauchst vielleicht das Blaue
vielleicht das Grüne
um das Gestern
zu vergessen
manchmal der Himmel ist es
manchmal die Erde
die dir verbergen
die neuen Morgen
vielleicht genug
ein Traum
für eine Augenhöhle
ein Dasein
für einen Schädel
ein Friede
für eine Handbreite nur
vielleicht genug
und für ein Umarmen
ich
für eine Herzenswärme
du
so hast ’s gemeint
es bewahrt die Himmelsfarbe nicht
wie träge sind heut’
die Flammen
wie langsam heut’
das Licht
der Traum ist müde seines Traumes
und seine Himmelsfarbe
bewahrt das Blaue
nicht
woher sind sie sanft
woher sind sie sanft
im Herbst die Bäume
woher der Friede
auf winterlichem Feld
in welchem Lichte lebt
die welkende Blume
warum sind
die Träume
der Erde nicht fremd
sie sprießen auf
du sahest schon gefrorne Welt
erlebtest manch Frühlinge schon
wieder geht auf du weißt deine Sonne
und tote Blumen sprießen auf
unter Schnee
es fasten deine Tage
die Träume unter Schnee
sie liegen lautlos da
unverdaubar
unter dem waisen Schnee
scheue Küken
der Frost
dies irdischer Frost
lacht über ihre Flaumenflügel
tausend winzige Stücke eines
überirdischen Staunens
im Winterwiedel starrt noch
das Morgenlicht
der Frühling singt kein Lied
aus Vogelkehl’
aus deinem starren Herzen
entspringt des Wassers Quelle
klingelnd
lebendig heut nicht
es wird begraben
schlag nicht schlag nicht Wunde
töte nicht die Träume
weid nicht ab
sprießende Frühlingsträume
schneie nicht hauch nicht Frost
in die Sommerhitze
lass die Früchte reifen
von der Sonne
schluchze nicht sinke nicht
mit herbstlichem Himmel
falle nicht törichte
mit frechen Fliegen
lach nicht mit lach nicht mit
zynischer Winterzeit
bald wird sie begraben
mit keckem Rauhreif
auf Fetzen meiner Langeweile
siebenmeilen Stiefel stahl wo
der Gedanke
er verließ sein graues Heim mein
Hirngehäuse
die Flügel schnitt mir insgeheim
die Phantasie
und flog dahin sucht besseres
für ein Asyl
Zukunft auf Fetzen meiner Langeweile
webte das Nichts
und hat sich wie Ballkönig frivol
herausgeputzt
mein Mut begab sich nachts ich find’
ihn heut nicht mehr
blutende Hoffnung vor dem Haus
ist mein Herz leer
wie wird es dann
du nimmst Muster
dem Lichte
du bannst
den Tagesanbruch
du lauerst auf die Sonne
in deinem Prüfglas
und auf ein Stück Weltraum
unter Mikroskop
du zergliedertest Knospen
tastetest aus das Herz
du sammeltest den Flug der Vögel ein
und wähltest Winde aus in Säcke
du fotografiertest den Urknall
nähtest auf schäbige Stimmung Flecke
sperrtest in Verlies Weltuntergang
und zapptest die Schmerzen aus den Bäumen ab
du schmiertest auf dein Brot die Wolken
porzioniertest den Milchweg dazu
mahltest Regenbogen fürs Gewürz
und aßest Träumesamen
jetzt spielst du eins noch
auf Lichtstrahlsaiten deiner Geige
wie wird es dann
unziemliche Fragen
für Rückgrat reichend bis an den Himmel
bei wem hausierst du
wo führt dich hin aus deinem Stolz
die Nabelschnur
bei welchem Pult stehst du
für Selbstständigkeit Schlange
wer mit seinem Gefallen
formt in dir Originalität
glockenrein
vergrabenes Licht in deinen
Augenwinkeln
scheintotes Lächeln
in deinen Falten
dein gefeisteter Flügel
weggeworfen
aufgeregt machen dich nunmehr nur
Einsommerblumen
deine einst schönen Träume
zerfressen von den Motten
du bist besiegt
verwaist sind deine Puppen und dein Holzpferd
deine schweifenden Fieber
der Sommer deiner Kindheit
und jenes
heimatlose stumme Wort
deine Jugend fraßen Brotsorgen auf
die Sicherheit ist nun auf deiner
Visitenkarte schon zu Haus
du bist ja nichts mehr als
der verlorene Sohn
und auch nicht weniger
die Sehnsucht bringt dich nicht weiter
bei einer Art irdischer Tränke
findet man dich einmal
und flüstert dir ins Ohr ganz rein
deinen Namen
den neuen Namen
an deine Stirn geschrieben
für den du so viel verlottert
gekämpft hast
für den du dich selbst bis dahin
schon zum Bettler
geraubt hast
jawohl
glockenrein flüstert man dann dir ins Ohr
deinen Namen
einsame Nächte
in meinem dünn werdenden
noch roten Haar
lauern Späher der Frührauhreife
auf seinen Lichten
einsam und scheue
weiden die Schuppenrehe
meine Wachsohren posaunen
meiner Zahnfleischburg
Jerichomauern
es stürzten schon
im Mund die Basteien
die Zahnlücken sind eingenommen
auf der Spitze meiner
schnaufenden Nase
sammeln sich aus ihren Höhlen Schatten
mit ihnen liegen
in der Sonne
kommen bald vielleicht
Warzen
im Hof meiner Verräteraugen
schattige schlaffe Jahre hausen
über ihnen sind Bahrtuch
die Wimpern
und Grabhügel
die Brauen
Bettler leben in meinen Falten
einsame Nächte
in ihren Händen
Kain und Abel
an meiner Stirne
schrei’n ihre Qualen
von Zeit zu Zeit geschieht es
I.
wer weiß
wie es geschah
auf geheimen Wegen
lächelt dich an auf einmal
des Himmels Laune
oder nur du öffnetest dich
zum duldsamen Blauen hin
wie dem auch sei
das bist jetzt
irgendwie du
nicht die in dir leibhaft
gewordne Unruhe
abgetretne Wege
in kleinlichem Kreis
das feuchte Zucken
deiner Hand ist da
das gemessene
das kleingestellte Flackern
der Stillen Fieberträume
einer gedämpften
nicht gestandnen Torheit
die Nüchternheit
auf umrankten Ruinen des Edens
nicht die Ekstase
der gespannten Stimmen
antwortender Rhythmus
die Polyphonie der
der sich streckenden straffenden
aufschließenden Poren
hinter der zuklappenden
Lidern
die abstürzende Decke
der Regenbogenwirbel der Stöße
die verwaisten
aufeinandergefallenen
gewendeten Kleider
auf dem schlingernden Boden
sind da
der matschige Flug
des fleischig werdenden
entblößten Himmelreichs
die Kühle der Wellen der
in körperlangen Herumschlagen
ausgeschwitzten Linderung
auch nicht das horizontale Spiel
der sich treibenden Sorgen
im Labyrinth deines Gehirns
oder der Grus der
im Spiegel deiner Seele zerfallenen
untergetauchten Widerscheine
dort auf deinem Augenboden
der Schweiß
das von Wand zu Wand
der Einzelarrest
im Verlies deines Bewusstseins
das Klirren der
seelenlosen
an deinem Flug dick werdenden
Kette
die Qual
des Nichts plus Nichts
siebzig Kilo Langeweile
die Leere eines Menschenalters
in dein Schicksal genäht
dies Geheimnis dumpf geheimnislos
oder Unterstand und Schützengraben
das krümmende Schwerefeld des nuklearen Hasses
die Lüge der menschenähnlichen
Masken sind jetzt nunmehr da
wer weiß es
wie es geschah
und auch sonst wen es
interessiert
aber das bist jetzt
wirklich du
II
du bist
die gute
sanfte
liebe
du bist die Herzenswärme
das tägliche Brot
aus deinen Augen schwammen weg die Schatten
du fliegst und funkelst
immer höher
wie jenes sanfte Licht im Gartenwinkel
das das Stiefmütterchen und die Gladiole
und ein alter Igel einhauchen
du liebe
du tratst aus meinen wilden Träumen leise
jetzt begrüsst du mich
neue Schwester
mein wunderschöner Stern
wahrer Zauber
du gute
dein Berühren ein Traum
dein Blick eine einzige keusche Feuerglut
wenn du den Kopf mir auf die Schulter beugst
wenn ich die Hand dir greife
und wie wird es nun
verschmitztes Lächeln auf Brot und Wasser
wir waren auch bis jetzt nicht allein
zahme wilde Tiere an Vertrauensleine
in der Kristallkugel
vor deinen Füßen Glasperlen auf dem Weg
den neuen Namen rate ich
der uns mal an die Stirn geschrieben werde
und wiederhole leise
mein Morgenstern
das bist halt
wirklich du
III
gehst du nach rechts
ist es abwärts
gehst du nach links
das auch
es gibt nicht vorwärts oder rückwärts mehr
und es gibt auch kein Imstandtreten mehr
mit Augen
weder geöffneten noch geschlossenen
ein Weg erschließt sich von hier nirgendshin
es ist von hier nur noch das Fliegen da
oder der frei stürzende Sinnenrausch
neuerer Abgrund
des uferlosen Dunkels
du liefest
du schlepptest dich
manchmal auch selbstgewollt
hierher
wie in einem das Fieber keimender Kräfte erwacht
wie Häftling nach dem Licht
wie verletzter Wilde zum Schutze seines Lagers
und hast dich nicht ergeben auf Landstraßen des Nichts
wie auch der hier
der Raum von Jahrtausenden gerissen
für dich auch kreißte
bewusstlos
der Schoß der dichten Leere
dich fütterte ihr galaktisches Gesäuse
deine auf Milchwegen herumlaufenden Träume
erzog sie für sich auf der Wärme
eines
über stechende Wege ihrer Augensterne
schweifenden winzigen Nestes
sie wartet lauert jetzt auf deinen Flug
ob du es bist in dem
auch heut’ bei ihr
die gute Nachricht ankommen müsse
du liefest
du schlepptest dich
auf schwebenden Wegen der Scholle
lachend auf blutenden Sohlen
die aufgeritzte Erde wurde schwanger
von deinem Blut
und brachte deine reife Frucht zur Welt
denn das ist da
des umgelegten Phönix Zwang ist da
und die Erbarmung
verurteilt zu gnadenlosem Spießrutengang
jawohl
und deine unvertreibbaren
zerrissenen Träume
und das Geheimnis
schlummernd im All
so findest du das
jawohl
manchmal erlebst du auch
was der Ozean strömend in dein winziges Leben
bedeutet
und der Flug auf den Wegen des Äthers
hab also keine Angst
flieg empor
genau
du dankst dafür
was nie gegeben war
was nicht versprochen war
wartest darauf
und was nicht zu vergessen wäre
das vergisst du genau
du
du wunderst dich nicht
nur erleidest es
erlebst an hellichteren Tagen
dass
schweifendes Umarmen
sind deine Arme
und unbekannte Sterne
deine Augen
und deine Ohren
wandernder Stimmen Nest
Gebär schaffender Worte
dein Mund
und deine Beine
diese zwei selbstgehenden
stolpernden Hinfälligkeiten
und deine Beine
sind selbst der sich schlängelnde herumschleichende Traum
das Wort
gesprochnes Wort
seine Heiligkeit
hieltest du
für deines Lebens Sinn
schließen wahre Wunder schaffen
soll er aus sich in sich
uferlose
waises Elter soll er gebären
unaufhörlich
zu verspieltem Kind
begeistertem Jungen
zu weisem Greise mit weit aufgerissnen Augen
es klinge im Sommer
fliege in den Winter
es trotze singend das Lied der Grille
kriechend und tauchend in Schlupf und Wind und Welle
glühe verzehre vermeehrten Kehricht
hebend das Leben
in sonnige Welt
mit sinkendem Sinne gefühlt
fingerlos schlage reißende Laute
qualmenden Lichtdocht
Schilfröhre
krachende
es locke die Stimme Stimme erhellend
sehnend
mutig auf neuen Weg
unaufhörlich
wie die Bäume
nur das was es noch nicht gab
nur dann wenn niemand mehr
nur bis dir die Stimme schwindet
nur wie Bäume umstürzen
hoffnungslos sät man nicht
wie viel Tausende
schrittst du heute auch
die Schritte sog
die Wüste durstig auf
beim Arzt sitzen
die Tage deiner Morgen
die Musen
schlafen mit Tabletten
schäbige Sterne
in deiner Tasche
der Rauch verließ dich
von der Zigarette
der Fluch ist von dir
abgeprallt
Spinnennetzblume ist deine Stimme
die Steine
reden nicht miteinander
der Friedhof
wird von Tieren nicht beweint
die Schatten
gehen schlafen in der Nacht
Samen
sät man hoffnungslos keinen
Hoffnung unter Messern
wenn gegen den Baum tanzen Sägen
wenn die Laubkronen kopfestehen
und die Wurzeln Tränen vergießen
bitte sei mir nahe
der Tag die Nacht wenn wechseln Küsse
wenn da die Wolken fallen mit Lüsten
im roten Abendlicht und bluten
bitte sei mir nahe
wenn man auf Scheiterhaufen setzt unsre Augen
wenn man ans Kreuz nagelt unsere Worte
und wenn man vierteilt unsere Ohren
bitte sei mir nahe
nur unter Messern
blüht uns Hoffnung auf
die Sonne kann sinken
ich werde mal zu Worten
treib mich mit Geheimnissen herum
kleide mich in Tanz und Gesang
mit meinem ganzen schäbigen Wesen
da gibt es keine Außenwelt
die Sonne kann schon sinken
weil ich ja alles finde
in zugedrückten Wimpern
schließlich
mit einem Wege der hängt an der
Leine
baumelt der Wind
durchs offene Gartentor tritt ein
die Sonne
glatt werden
rumschweifende Haarwurzeln
und die geöffneten Siegel
trinken
das Licht
nicht Umsonst
Stille läuft
den Bäumen über
trillernd singen
die Fische
in den Raden
reift der Weizen
Blüten an
den trocknen Zweigen
nicht umsonst war
dass ich auf dich wartete
blauen Bergen
wachsen Beine
Ströme
in Jubelgeschrei
gefallene Täler
werden reine
abgetrocknet
alle Tränen
zwicke mich
träum’ ich nicht
gegen Tagesanbruch
sag ganz leise
Ankunft
flüstre für dich
schon heute
schau auf den Mond
wie er voll wird
wie klingeln seine Träume
schau die Bäume
am Himmel der Seufzer der Zweige
das Licht zu küssen
sind Blätter der Blumen
schon bereitet
die Vögel suchen
in der Nacht ihre Lieder
unsre zerdrückten Trauerzelte
umarmt die blaue Stille
viele Jahre
weckt mich eine Ahnung
ihr Schatten ist Botschaft die den Frühling ruft
sie erwartet dein Erwachen
in deinen Qualen auf Wegen
zwischen Gräbern auf dem Gras
verbirgt sich ein Morgenlicht
vielleicht heute kommt sein Gruß
nichts Besonderes
nichts Besonderes geschah den Rauch
verschluckte nicht die Fabrik nebenan
auch heute pflügte unsre Wege niemand auf
die Bäume tauschten nicht ihr beinloses Leben
auf wurzelloses um und plötzlich zu wogen
begann auch nicht der Asphaltozean
hier um mich wo wir zwischen Kämpfen
handbreiter Träume und kosmosgleichen Zwängen
auf Wogen der Gezeiten von Jenseits- Unter- Urwelt
Hoffnungen hegen immer weinen
uns erheben bis das Verderben aus dem Knochen
in unsre erdgebundnen Augen
endgültig hineinfriert irgendwann kurzum
nichts Besonderes sag’ich geschah
nichts Besonderes was ich dir jetzt nacheinander
erzählen könnte nur dass alles plötzlich
anders wurde der Baum plötzlich Frohsinn schöpfte
die Grüne Blaue Schwarze an der Fabrikwand sich umarmte
als meine bange Stimme sank
auf milde Wogen einer sanften Brise
als mein Gesicht sich nackt auszog
ganz leise und auf himmelsrichtungslosem Hauch
der Linderung jenseits der Namen
Ruhe fand
bei Finsternis
neun Kobolde trugen die Nacht
gegen neun Ecken hinweg
es schlief das Haus der Posten schlief
Ziesenloch Ameisenhaufen
niemand sah wohin verschwanden
das Stockfinster die Schattenwelt
auf Wegen krummen rumpfligen
ja niemand sah alleine nur
der spiegelige faule Karpfen
für ein Märchen vielleicht genug
die Fortsetzung erfährst du erst
wenn du dir geduldig anhörst
was im Halbschlaf schwatzt der Karpfen
wenn das Licht an seinen Schuppen
am Spiegel seines Traumes glänzt
weißt du scheint anderen die Sonne
bleibt sie noch Sonne immerhin
die Nacht ist nur ein Mutterleib
der Tagesanbruch ist ihr Kind
wie denn
wie schwarz sind denn die Nächte
und das All wie schwarz
dann der Tod
sieh auch der Tod wie schwarz er ist
dabei ist das Nichts doch nicht einmal schwarz
und schau wie farbig die Blumen sind
und wie farbig das Tageslicht
dann die Leute
schau die Leute wie farbig auch die sind
dabei hat keine Farbe doch das Glücklichsein
wie weiß ist ja die Geburt
und wie weiß ist das Licht
dann die Ostern
siehst du wie auch die Ostern weiß sind
dabei ist Gott aber nicht weiß
Freitag Abend
es fällt die schmetternde Hand
es verstummen die Sohlen
und schließen sich die Augen
und sperren sich die Ohren
einmal noch zuckt die Zunge
eine Tür will geöffnet werden
jemand schleicht um dein Herz herum
du nistest dich in seine Wunde ein
und ragst aus seiner Seite wie Speer hervor
und wirst in seinen Füßen Nagel
er verblutet an deinem Kreuz
warum willst du schon jetzt Fanfare hören
heut’ ist erst Freitag Abend
Blut zum Brot
wessen Blut ergoss reichlicher
deins
oder meins
weiß ich nicht mehr
dass ich dir wieder Wunde stach
das tut mir weh
ob du steckst in mir drin
oder ich in dir
weiß ich auch nicht
unter uns aber nimmt schon täglich
eine Art großer Blutvertrag
sein Steuer unersättlich
mein Wort verspricht dir hundertmal
ein neues Leben
leid tut der Preis
der auf deinem Kreuz
auf meinem Kreuz
du bist und ich auch
wieder bin
komm nun auch heut’
bitt’ dich
um unser Blut zum Brot
in Kelch zu sammeln
verlorener Sohn
wie viele Jahre her
in dir ging auf
die Sonne
auf Nervenbahnen
kreisten Träume
du lebtest zu Hause
unter fremden Himmel
Minuten der Tage
redeten dich an
es kochte dein Gehirn
auf deiner Zunge verschmolzen alle
Scherben der Welt
teiltest Himmel zu
einem jeden
weil du glaubtest
du siehst und hörst
obwohl in uns das Blaue in das Schwarze
wurde gebettet
Lichtjahre
und in Kosmosdämmer keimende Wege
wurden gesetzt
in unser Hirn aus Schlamm
du versündigtest für den Himmel
du versündigtest für den Vater
jetzt steh aber schon auf
zwei Stimmen
…wenn einmal die Herzen abgerüstet werden
und auch die Träume noch
und das Geschrei der Wüsten diesseits der Iris
schon zahm wird
wenn einmal satte werden
die unstillbaren vielen kleinen Sinne
wenn also endlich überströmt
der Urozean
wenn sich umarmen die Splitter
des Urknalls
und jener erste Tagesanbruch dämmert
wieder
dann dort jenseits des letzten Kaps
der Weltendhoffnungslosigkeit
jenseits des oberennsischen* Meers der Tränen und des Bluts
und jenseits der schwarzen Löcher
der vergrabenen Träume noch…
…das heißt erst dann und dort
mir ist doch jetzt kalt
kein Platz zum Übernachten
die Stimme die Morgentage wurden mir unterschlagen…
…du weißt der Eisberg des Kaltsinns
ist doch schmelzbar
es rutscht manchmal an Grenzen und Zoll hinüber
ein Lächeln
und zwischen unsren Inseln ist mal
der Verkehr auch ohne Gefahr
schon längst lerntest du kennen
des Geldes ruhelose Nächte
und auch der Macht
rettungsloses Spießrutenlaufen
du lerntest den erbarmungslosen Stumpfsinn
im Brand der durchwachten Sehnsucht kennen
du weißt dass unsre Wurzeln
mal wieder wachsen
dass manchmal menschlicher das Licht ist
wenn Schmerzen leuchten
ja weißt du mal gewinnst du
auch wenn du siegst…
…man sagt mein Nachbar gewann im Lotto
sein Krebs ist wirklich auch vergangen
und er war dort
er tränte auch ein bisschen
bei meines Sohns Begräbnis…
…soviel noch aber eh’ ich dir anverstumme
bevor ich diese einige Dutzend kleine Erlöser
anbringe
und die Schulgelder endgültig
verloren gebe
soviel noch also dass auch mir ja weh tun
„blutige Abendröten”
im Staube vor dem Haus das blöde
rauschgiftsüchtige
Grinsen
der Schatten des schon längst verwesenen
Trödlers dort an der Wand
nur so viel noch so lange wir der liebe Himmel weiß wie lange
zusammen schweigen
wenn die Eisberge schon all zerschmelzen werden
und schon in Blüte stehen
alle unserer Wüsten dann…
…wenn du vielleicht endlich aufhörtest
die Sonne ging grad auf
ich höre lieber schon die Stille
wie im wachsenden Nebel des Lichtes untertauchen
der Mond und all die Sterne…
*„Wenn die Ungarn in ihren Märchen und Sagen ein fernes weites Land lokalisieren wollen, dann reden sie von einer Gegend ’jenseits des oberennsischen Meeres’, die Niebelungen betreten an der Enns das Reich des Hunnenkönigs”. (Ernst Trost, Die Donau – Lebenslauf eines Stromes, Wilhelm Goldmann Verlag 1968., S. 169) – Da an der Mündung des Flusses in die Donau häufig meeresähnliches Hochwasser war.
Abend am Seeufer
es stürzte der flammige
Kandelaber
es glühte das schwache krause
Dämmerlicht
ward handgemein
mit mattem Abend
und es ward halt
auch heut besiegt
Hülle gebreitet
auf Blumen Gräser
in Bund tritt mit der Nacht lüstern
die Erde
den nassen Schoß öffnet
die Wiese
und dort oben der Himmel
die Augensterne
mit dem trägen See plaudert noch ein bisschen
über dies und das
mein müdes Denken
ich rate noch
was vom verschwundnen Tag erlebe
das Morgengrauen
den Gesterntagen
in meiner leeren Hand
flüstert der sanfte Schaum zu
leise
ich steh’ am Ufer
für mich allein
horchend wohin mich ruft
die Reise
lachend ruft mich
du sagst mal deine
schönsten Worte aus
nach verratener Vision bei
Stille
du erlebst mal wieder
unsre Qualen
wenn unsre Flügel blauen Vogels
nicht einmal zucken
ich weiß
seit ich dich fand
und liebgewann
ist mein Leben schon
ohne dich
wie ein Reaktor ohne Kerne
auf blühenden Wiesen
unsere Träume
diese trotzigen Träume
schau
wie unwahrhaft sie sind
es schneidet in uns ein
und lachend ruft dein Wort
zu träumen andre Zukunft
die kommende
die du verborgen hältst
die du erträumst in Gras und Sonne
zu der dein Umhang
der keusche Nebel
auch hinführt
schlaflose Zeilen
du hast dich gewaschen
as Bett die Augen sind dir rein
du bist
wie berieselter Garten in der Wüste
wie Heim dem Dschungel ausgespart
oder wie neugeformte Computerdiskette
du wirst die zehnte Schicht
dich starrt schon die beraubte Wildnis an
ja ihre Arbeit
sie presst alles ab
nimmt alles auf
bis dich ihr Auftraggeber am Ende der Zeiten
nachschlägt
weil dir bekannt ist erkennst noch nicht daran
ob es auch neu ist was dich umgibt
die Finsternis
es fließt in dir die Zivilisation
das heißt die historische Rückgeordnetheit
du lässt dich los
wie in Raupe die Puppe
wie Schiff geworfen in den Weltraum
oder wie ein Blatt weißes Briefpapier
es wurde Abend und es wurde Morgen
sagt uns die Schrift und dass
Gott sah
was Er machte ist gut
im Dunklen weint das Bett wieder und wieder auf
der Tagesanbruch ist noch weit
du wälzt herum
bis überkommt der Traum dich in der Nacht
braucht eine Weile
du weißt
durch Spiegel
das hier
dieser gepflasterte Weg im Nebel
ohne Alter
wie auch der Himmel irgendwo oben
und ohne Namen
der ging ihm verloren unter den angehängten Namen
wie deinen Worten der Zauber
schlängelt sich stets geduldig
diese wer-weiß-woher Steinplattenreihe
im dichten Nebel
dein Gefäßsystem deine Nervenbahn Därme
quält der Nebel mit seinen Fragen
erreicht dein Herz und Gehirn aus deinen Knochen her
der da schlängelt sich nur
stets schlängelt sich gerade
Ordnung im Maße einer Reißbrettfläche
soviel ist gelungen
kein Seelen- nur Gesinnungstränker
auf dem jenseits-des-Bewusstseins-Ozean
nichts
oder lieber alles
ist das jetzt hier
Farben Düfte Stimmen hat jetzt hier
der Weltraum
es braucht Zeit bis die Gesichter geboren werden
die vielen kleinen Gesichter
Pinselzüge des großen Bildes
werden geboren sterben ewig leben
scheintotes Museum ist die Geschichte
die Schaukasten füllen sich
alles immer dasselbe
bis zum Wachwerden
ändert sich nichts
alles war immer schon da
wie oft muss man das Nichts ertasten
bis die Hand Gottes Herzpochen befühlt
Nebel gepflasterter Weg das hier
im Schoß des Lichtes in der Nacht
von strahlbringender Schwärze wird dein Herz gereift
und sprechen lehrt das Schweigen deinen Mund
Das Buch ist mit Bildern illustriert,
die die Statuen auf der Engelsbrücke in Rom zeigen. Diese im Jahre 134 auf Befehl Kaiser Hadrians gebaute Brücke führt zu seinem am anderen Tiberufer errichteten Mausoleum, der heutigen Engelsburg. Im Jahre 472 benutzten die germanischen Truppen diese Brücke, als sie die Stadt Rom angriffen. Im Mittelalter überquerten die Pilger den Tiber auf dieser Brücke, um zu der konstantinischen Peterskirche zu gelangen; sie wurde daher auch Petersbrücke genannt. Im 6. Jahrhundert, zur Zeit des hl. Gregors des Großen, erhielt sie den Namen Engelsbrücke. Im Jahre 1535 ließ Klemens VII. am westlichen Brückenkopf die Statuen des Petrus und Paulus anbringen. Etwas später folgten die Statuen der vier Evangelisten und die Statuen von vier Patriarchen (Adam, Noah, Abraham, Mose). Im Jahre 1669 beauftragte Papst Clemens IX. den 71-jährigen Gian Lorenzo Bernini mit einer künstlerischen Neugestaltung; durch ihn kamen die zehn Engelstatuen auf die Brücke. Von den früheren Statuen blieben nur die des Petrus und Paulus erhalten. Die Verzierung der Brücke mit Statuen soll von den Prager Jesuiten angeregt worden sein, die auch die Karlsbrücke in Prag mit Statuen ausstatten ließen.
Die Engel halten die Leidenswerkzeuge Christi in ihren Händen. Als Jesus vierzig Tage lang in der Wüste fastete, kamen nach dem Matthäusevangelium Engel und dienten ihm. Auf Ikonen ist dargestellt, wie die Engel den leidenden Erlöser gespannt beobachten. Nach Auskunft der Heiligen Schrift sind die Engel dienende Geister. Sie sind Diener und Zeugen jenes Erlösungswerkes, das die Macht des Bösen erschütterte. Sie sind Diener und Zeugen der Liebe, die alles erträgt, reinigt und zu neuem Leben bringt. Die Engel sind Diener und Hüter der Wahrheit. Diese Rolle haben sie auch in unserem Leben. Die Gedichte des Bandes scheinen manchmal dunkel zu sein. Die Dunkelheit des Karfreitags kann uns in Versuchung führen und scheint alles Helle überdecken zu wollen. Doch auch in der Nacht unseres Lebens dürfen wir nicht die Sonne vergessen, die unbesiegbare Sonne, den aus dem Grab Auferstandenen. Und auch in der Nacht unseres Lebens sind die Engel anwesend, die uns erhalten und uns dienen und die die Zeichen des Sieges unserer Geduld, Ausdauer und Liebe hüten.
Die Titel der Bilder sind von den Sockeln der Statuen übernommen. Die Fotos hat der Verfasser im Februar 2008 aufgenommen. Der Typograph Gábor Hajdú hat den Einband und das Schriftbild gestaltet und auch die Bilder bearbeitet.
Szabolcs Sajgó S.J.
Die Inschrift der Statuen
Die Bibeltexte entstammen der Vulgata, in Klammern stehen die Namen der Bildhauer.
1. Seite 10: In flagella paratus sum, Ps
37,18 (Lazzaro Morelli)
mit der Peitsche ward ich bereit
2. Seite 37: In aerumna mea dum configitur
spina
, Ps 31,4 (Gian
Lorenzo Bernini, Paolo Bernini - Paolo Naldini)
in meiner Qual, während der Dorn angedrückt wird
3. Seite 38: Respice in faciem christi tui,
Ps 83,10 (Cosimo Fancelli)
schau auf das Antlitz
deines Gesalbten
4. Seite 56: Super vestem meam miserunt
sortem
, Ps 21,19 (Paolo
Naldini)
sie werfen über mein Gewand das Los
5. Seite 96: Aspicient ad me quem
confixerunt
, Zach 12,10 (Girolamo Lucenti)
sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben
6. Seite 126: Cuius principatus super humerum
eius
, Isai 9,6 (Ercole
Ferrata)
sein Herrscherzeichen trägt er auf der
Schulter
7. Seite 152: Regnavit a ligno deus, Vexilla Regis hymnus von Venantius Fortunatus 530-609 (Gian Lorenzo Bernini, Paolo Bernini - Giulio Cartari)
es herrscht vom Holze herab Gott
8. Seite 173: Potaverunt me aceto, Ps
68,22
(Antonio Giorgetti)
sie geben Essig mir für meinen Durst
9. Seite 174: Vulnerasti cor meum, Cant
4,9
(Domenico Guidi)
du verletztest mir das Herz
10. Seite 196: Thronus meus in columna, Eccli
24,7 (
Antonio Raggi)
auf einer Säule stand mein Thron
Impressum
Copyright © 2008 Annecto Publishing
Copyright © Szabolcs Sajgó
Copyright © Klara Tóth
Published by
Annecto Publishing
175 Elm St., Toronto, ON, Canada M5T 2Z8
E-mail: annectopub@yahoo.ca
ISBN 978-0-9730143-0-3
Cover image and the images in the book:
Ponte Sant’Angelo & Castel Sant’Angelo, Roma, Italy
by Gábor Hajdú
Book design and layout:
Gábor Hajdú
Publisher in Hungary/Magyarországon kiadja:
KORDA Kiadó
Felelős vezető:
dr. Bujdosó Gabriella
Nyomta és kötötte:
KUCSÁK Nyomda és Könyvkötészet
Vác, Dózsa György út 75.
Felelős vezető:
Kucsák Gábor
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